Vedanta gegen Kopfweh VC 271

Viveka Chudamani Vers 271. Weil die Menschen nach weltlichen Dingen streben, dogmatisch an den Schriften hängen und dem Körper verhaftet sind, können sie die Wahrheit nicht erkennen.

Sanskrit-Text:

loka-vāsanayā jantoḥ śāstra-vāsanayāpi ca |
deha-vāsanayā jñānaṃ yathāvan naiva jāyate || 271 ||

लोकवासनया जन्तोः शास्त्रवासनयापि च |
देहवासनया ज्ञानं यथावन्नैव जायते || २७१ ||

loka-vasanaya jantoh shastra-vasanayapi cha |
deha-vasanaya jnanam yathavan naiva jayate || 271 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • loka-vāsanayā : durch das Verlangen (Vasana, nach der Entsprechung) weltlicher Gepflogenheiten (Loka)
  • jantoḥ : des Menschen (Jantu)
  • śāstra-vāsanayā : durch das Verlangen nach (dem Wissen) der Lehrtexte (Shastra)
  • api : auch (Api)
  • ca : und (Cha)
  • deha-vāsanayā : durch das Verlangen nach (der Befriedigung) des Körpers (Deha)
  • jñānam : Erkenntnis (Jnana)
  • yathāvat : wahre (“richtige”, Yathavat)
  • na : nicht (Na)
  • eva : gewiss (Eva)
  • jāyate : entsteht (jan)

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Kuemmere dich nicht um gesellschaftliche Konventionen VC 270

Viveka Chudamani Vers 270. Kümmere dich nicht um die gesellschaftlichen Konventionen, hör auf, immer an deinen Körper zu denken! Lass es nicht beim Studium der Schriften bewenden! Beseitige die Projektionen auf das Selbst!

Sanskrit-Text:

lokānuvartanaṃ tyaktvā tyaktvā dehānuvartanam |
śāstrānuvartanaṃ tyaktvā svādhyāsāpanayaṃ kuru || 270 ||

लोकानुवर्तनं त्यक्त्वा त्यक्त्वा देहानुवर्तनम् |
शास्त्रानुवर्तनं त्यक्त्वा स्वाध्यासापनयं कुरु || २७० ||

lokanuvartanam tyaktva tyaktva dehanuvartanam |
shastranuvartanam tyaktva svadhyasapanayam kuru || 270 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • lokānuvartanam : das Befolgen (Anuvartana) der weltlichen Gepflogenheiten (Loka)
  • tyaktvā : nachdem du aufgegeben hast (“aufgegeben habend”, tyaj)
  • tyaktvā : (und) nachdem du aufgegeben hast
  • dehānuvartanam : das (übertriebene) Nachgehen (Anuvartana, der Bedürfnisse) des Körpers (Deha)
  • śāstrānuvartanam : das Studieren (“Befolgen”, Anuvartana) der Lehrtexte (Shastra)
  • tyaktvā : (und) nachdem du aufgegeben hast
  • svādhyāsāpanayam : die Beendigung (“Vertreibung”, Apanaya) der falschen Identifikationen (“Übertragung”, Adhyasa) des Selbst (Sva)
  • kuru : bewirke (kṛ)

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Überwinde die Identifikation mit dem Nicht-Selbst VC 269

Viveka Chudamani Vers 269. Um dein inneres Selbst zu verstehen, als ein Zeuge deines Intellekts und seinen Abwandlungen und bei immerwährender Aufrechthaltung des Gedankens „dies bin ich“ (so’ham), besiege deine Identifikation mit dem Nicht-Selbst (anatman).

Sanskrit-Text:

jñātvā svaṃ pratyag-ātmānaṃ buddhi-tad-vṛtti-sākṣiṇam |
so’ham ity eva sad-vṛttyānātmany ātma-matiṃ jahi || 269 ||

ज्ञात्वा स्वं प्रत्यगात्मानं बुद्धितद्-वृत्तिसाक्षिणम् |
सो ऽहमित्येव सद्-वृत्त्यानात्मन्यात्ममतिं जहि || २६९ ||

jnatva svam pratyag-atmanam buddhi-tad-vritti-sakshinam |
so’ham ity eva sad-vrittyanatmany atma-matim jahi || 269 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • jñātvā : nachdem du erkannt hast (“erkannt habend”, jñā)
  • svam : dich selbst (Sva)
  • pratyag-ātmānam : als das innere Selbst (Pratyagatman)
  • buddhi-tad-vṛtti-sākṣiṇam : den Zeugen (Sakshin) des Geistes (“Intellekts”, Buddhi) und seiner (Tad) Funktionen (Vritti)
  • saḥ : der (“dieser”, Tad)
  • aham : (bin) ich (Aham)
  • iti : des Inhalts (“so”, Iti)
  • eva : nur (Eva)
  • sad-vṛttyā : mit dem der Realität entsprechenden (“seienden”, Sat) Gedanken (Vritti)
  • anātmani : mit dem (“auf das”) Nichtselbst (Anatman)
  • ātma-matim : die Selbst-Identifikation (Atmamati)
  • jahi : besiege ( “zerschlage”, han)

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Lege die Vorstellung ab du seist der Körper VC 268

Viveka Chudamani Vers 268. Die Vorstellung vom Ich – man sei der Körper und die Sinnesorgane – ist eine falsche Identifikation und muss von dem Weisen, der in seinem wahren Selbst ruht, abgelegt werden.

Sanskrit-Text:

ahaṃ mameti yo bhāvo dehākṣādāv anātmani |
adhyāso’yaṃ nirastavyo viduṣā svātma-niṣṭhayā || 268 ||

अहं ममेति यो भावो देहाक्षादावनात्मनि |
अध्यासो ऽयं निरस्तव्यो विदुषा स्वात्मनिष्ठया || २६८ ||

aham mameti yo bhavo dehakshadav anatmani |
adhyaso’yam nirastavyo vidusha svatma-nishthaya || 268 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • ahaṃ-mama : „Ich“ (Aham) und „Mein“ (Mama)
  • iti : von (“so”, Iti)
  • yaḥ : die (Yad)
  • bhāvaḥ : Vorstellung (“Meinung”, Bhava)
  • dehākṣādau : in bezug auf den Körper (Deha), die Sinnesorgane (Aksha) usw. (Adi)
  • anātmani : das Nichtselbst (Anatman)
  • adhyāsaḥ : irrtümliche Übertragung (Adhyasa)
  • ayam : diese (Ayam)
  • nirastavyaḥ : muss beendet werden (“hinausgeworfen werden”, Nirastavya)
  • viduṣā : von einem Weisen (Vidvams)
  • svātma-niṣṭhayā : durch das Hingegebensein (Nishtha) an das eigene Selbst (Svatman)

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Überwinde auch die Resteindrücke der Identifikation VC 267

Viveka Chudamani Vers 267. Selbst, wenn man die Wirklichkeit/ Wahrheit versteht, bleibt ein machtvoller, tiefer Resteindruck zurück, dass einer derjenige ist, der etwas tut und der andere, der sich über etwas freut, welches der Grund für Wiedergeburt ist. Diese Sichtweise muss mit großer Anstrengung ausgerottet werden, indem man den Blick nach innen wendet und in einem konstanten Zustand der Verschmelzung mit dem Wahren Selbst lebt. Die Auslöschung der äußeren Identifikation wird von den Weisen Befreiung genannt.

Sanskrit-Text:

jñāte vastuny api balavatī vāsanānādir eṣā
kartā bhoktāpy aham iti dṛḍhā yāsya saṃsāra-hetuḥ |
pratyag-dṛṣṭyātmani nivasatā sāpaneyā prayatnān
muktiṃ prāhus tad iha munayo vāsanā-tānavaṃ yat || 267 ||

ज्ञाते वस्तुन्यपि बलवती वासनानादिरेषा
कर्ता भोक्ताप्यहमिति दृढा यास्य संसारहेतुः |
प्रत्यग्दृष्ट्यात्मनि निवसता सापनेया प्रयत्ना-
न्मुक्तिं प्राहुस्तदिह मुनयो वासनातानवं यत् || २६७ ||

jnate vastuny api balavati vasananadir esha
karta bhoktapy aham iti dridha yasya samsara-hetuh |
pratyag-drishtyatmani nivasata sapaneya prayatnan
muktim prahus tad iha munayo vasana-tanavam yat || 267 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • jñāte : wenn erkannt wurde (Jnata)
  • vastuni : die Wirklichkeit (Vastu)
  • api : selbst (Api)
  • balavatī : (ist sehr) stark (Balavant)
  • vāsanā : Vorstellung (Vasana)
  • anādiḥ : anfangslose (Anadi)
  • eṣā : diese (Etad)
  • kartā : der Handelnde (Kartri)
  • bhoktā : der Genießer, der Wahrnehmende (Bhoktri)
  • api : und (“auch”, Api)
  • aham : ich (bin, Aham)
  • iti : im Sinne von (“so”, Iti)
  • dṛḍhā : (wenn sie) fest (ist, Dridha)
  • yā : die (Yad)
  • asya : dieses (Menschen, Idam)
  • saṃsāra-hetuḥ : (ist) die Ursache (Hetu) für den Daseinswandel (Samsara)
  • pratyag-dṛṣṭyā : mit nach innen gerichtetem (Pratyanch) Blick (Drishti)
  • ātmani : im Selbst (Atman)
  • nivasatā : von einem, der wohnt (ni + vas)
  • sā : diese (Vorstellung, Tad)
  • apaneyā : muss beseitigt werden (Apaneya)
  • prayatnāt : gründlich („eifrig“, Prayatna)
  • muktim : Befreiung, Erlösung (Mukti)
  • prāhuḥ : nennen (pra + ah)
  • tat : das (Tad)
  • iha : hier, in der Welt (Iha)
  • munayaḥ : die Weisen (Muni)
  • vāsanā-tānavam : das Schwächen (“Dünnheit”, Tanava) dieser (Vorstellung, Vasana)
  • yat : was (Yad)

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Gott ist in der Tiefe deines Herzens VC 266

Viveka Chudamani Vers 266. Brahman, die höchste, wahre, non-duale Wirklichkeit – verschieden vom Sichtbaren und Unsichtbaren – liegt in der Tiefe/wörtlich: in der Höhle von Buddhi. Für denjenigen, der in dieser Höhle als Brahman lebt/wohnt, gibt es keine Wiedergeburt.

Sanskrit-Text:

buddhau guhāyāṃ sad-asad-vilakṣaṇaṃ
brahmāsti satyaṃ param advitīyam |
tad-ātmanā yo’tra vased guhāyāṃ
punar na tasyāṅga-guhā-praveśaḥ || 266 ||

बुद्धौ गुहायां सदसद्विलक्षणं
ब्रह्मास्ति सत्यं परमद्वितीयम् |
तदात्मना यो ऽत्र वसेद् गुहायां
पुनर्न तस्याङ्गगुहाप्रवेशः || २६६ ||

buddhau guhayam sad-asad-vilakshanam
brahmasti satyam param advitiyam |
tad-atmana yo’tra vased guhayam
punar na tasyanga-guha-praveshah || 266 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • buddhau : im Intellekt (Buddhi)
  • guhāyām : im Herzen („Höhle“, Guha)
  • sad-asad-vilakṣaṇam : verschieden (Vilakshana) vom Manifesten („Seienden“, Sat) und Unmanifesten („Nichtseienden“, Asat)
  • brahma : das Absolute (Brahman)
  • asti : ist (Asti)
  • satyam : Wirklichkeit (Satya)
  • param : die höchste (Para)
  • advitīyam : unermessliche („ohnegleichen“, Advitiya)
  • tad-ātmanā : als (Atman) dieses (Absolute, Tad)
  • yaḥ : wer (Yad)
  • atra : hier (Atra)
  • vaset : verweilt, wohnt (vas)
  • guhāyām : in dieser Höhle
  • punaḥ : noch einmal (“wieder”, Punar)
  • na : nicht (Na)
  • tasya : dem (wiederfährt, Tad)
  • aṅga-guhā-praveśaḥ : der Eintritt (Pravesha) in die Körper-Höhle (AngaGuha)

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Erkenne dich als reines Bewusstsein VC 265

Viveka Chudamani Vers 265. Erkenne dich als reines Bewusstsein, als reine Wahrheit, so wie man in der Menge oder im Heer den König erkennt! Halte dich an diese Erkenntnis, halte dich fest gegründet in deinem inneren Selbst, dann verschmilzt das objektive Universum (vishva) mit Brahman/ löst sich im Brahman auf.

Sanskrit-Text:

saṃbodha-mātraṃ pariśuddha-tattvaṃ
vijñāya saṅghe nṛpa-vac ca sainye |
tadāśrayaḥ svātmani sarvadā sthito
vilāpaya brahmaṇi viśva-jātam || 265 ||

संबोधमात्रं परिशुद्धतत्त्वं
विज्ञाय सङ्घे नृपवच्च सैन्ये |
तदाश्रयः स्वात्मनि सर्वदा स्थितो
विलापय ब्रह्मणि विश्वजातम् || २६५ ||

sambodha-matram parishuddha-tattvam
vijnaya sanghe nripa-vach cha sainye |
tadashrayah svatmani sarvada sthito
vilapaya brahmani vishva-jatam || 265 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • saṃbodha-mātram : (als) reines („nur“, Matra) Bewusstsein („Erkenntnis“, Sambodha)
  • pariśuddha-tattvam : die reine (Parishuddha) Wirklichkeit (Tattva)
  • vijñāya : wenn man (sich) erfahren hat („erfahren habend“, vi + jñā)
  • saṅghe : in der Menge (der Körperteile, Sangha)
  • nṛpa-vat : wie (Vat) einen König (Rajan)
  • ca : gerade (“und”, Cha)
  • sainye : in (seinem) Heer (Sainya)
  • tadāśrayaḥ : auf dieser (Tad) Grundlage (Ashraya)
  • svātmani : im eigenen Selbst (Svatman)
  • sarvadā : stets (Sarvada)
  • sthitaḥ : verankert (“befindlich”, Sthita)
  • vilāpaya : man lasse verschwinden (vi + )
  • brahmaṇi : im Absoluten (Brahman)
  • viśva-jātam : das ganze (“alle Art von”, Jata) Universum (Vishva)

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Meditiere über die höchste Wirklichkeit VC 264

Viveka Chudamani Vers 264. Jeder soll selber im Geist über die Wahrheit (artha) dieser Unterweisungen – die in den vergangenen Versen der Schriften dargelegt worden sind – meditieren. Dadurch offenbart sich ihm die Wahrheit, frei von Zweifeln und Bedenken, klar wie Wasser auf der Hand.

Sanskrit-Text:

uktam artham imam ātmani svayaṃ
bhāvayet prathita-yuktibhir dhiyā |
saṃśayādi-rahitaṃ karāmbu-vat
tena tattva-nigamo bhaviṣyati || 264 ||

उक्तमर्थमिममात्मनि स्वयं
भावयेत्प्रथितयुक्तिभिर्धिया |
संशयादिरहितं कराम्बुवत्
तेन तत्त्वनिगमो भविष्यति || २६४ ||

uktam artham imam atmani svayam
bhavayet prathita-yuktibhir dhiya |
samshayadi-rahitam karambu-vat
tena tattva-nigamo bhavishyati || 264 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • uktam : (hier) gelehrte (Ukta)
  • artham : Wahrheit (“Sache”, Artha)
  • imam : (über) diese (Ayam)
  • ātmani : im Geist (Atman)
  • svayam : selbst (Svayam)
  • bhāvayet : muss man meditieren, kontemplieren (bhū)
  • prathita-yuktibhiḥ : mit den bekannten (Prathita) Methoden, Argumenten (Yukti)
  • dhiyā : mit dem Intellekt (Dhi)
  • saṃśayādi-rahitam : frei von (Rahita) Zeifeln (Samshaya) usw. (Adi)
  • karāmbu-vat : wie (Vat) Wasser (Ambu) in der Hand (Kara)
  • tena : dadurch (Tad)
  • tattva-nigamaḥ : Gewissheit (Nigama) über die Wahrheit (Tattva)
  • bhaviṣyati : wird sich einstellen (“werden”, bhū)

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Das innerste Selbst ist Sein, Wissen und Glückseligkeit VC 263

Viveka Chudamani Vers 263. Das was jenseits vom Nichts (anaparam) ist, was jenseits vom Jenseits (parat param) ist, das innerste Selbst von allem (pratyak), das eine einzige Essenz (ekarasa) hat, was unaufhörlich Sein, Wissen Glückseligkeit (satya – cit – sukha) ist – das ist Brahman, die Absolute Wirklichkeit. „Tat tvam asi“ das bist du. Meditiere darüber im Geist!

Sanskrit-Text:

yac cakāsty anaparaṃ parāt paraṃ
pratyag eka-rasam ātma-lakṣaṇam |
satya-cit-sukham anantam avyayaṃ
brahma tat tvam asi bhāvayātmani || 263 ||

यच्चकास्त्यनपरं परात्परं
प्रत्यगेकरसमात्मलक्षणम् |
सत्यचित्सुखमनन्तमव्ययं
ब्रह्म तत्त्वमसि भावयात्मनि || २६३ ||

yach chakasty anaparam parat param
pratyag eka-rasam atma-lakshanam |
satya-chit-sukham anantam avyayam
brahma tat tvam asi bhavayatmani || 263 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • yat : das was (Yad)
  • cakāsti : erstrahlt, leuchtet (cakās)
  • anaparam : allein (Anapara)
  • parāt : als das Höchste (Para)
  • param : höher (Para)
  • pratyak : die innere oder individuelle Seele (Pratyanch)
  • eka-rasam : stets gleich bleibend (Ekarasa)
  • ātma-lakṣaṇam : dessen Kennzeichen (oder Bezeichnung, Lakshana) das Selbst (ist, Atman)
  • satya-cit-sukham : Wahrheit (Satya), Bewusstsein (Chit) und Glückseligkeit  (Sukha)
  • anantam : unendlich (Ananta)
  • avyayam : unveränderlich (Avyaya)
  • brahma : das Absolute (Brahma)
  • tat : das (Tad)
  • tvam : du (Tvam)
  • asi : bist (Asi)
  • bhāvaya : (darüber) meditiere (bhū)
  • ātmani : im Geist (Atman)

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Die Analogie des Goldes VC 262

Viveka Chudamani Vers 262. Das was als eine Wahrheit, die aus Unwissenheit vielfach erscheint, was sich in Namen (nama), Formen (rupa) und Merkmalen/Eigenschaften (guna) ändert, selber aber ewig (sada) unveränderlich (avikriya) ist wie Gold (hemavat) – das ist Brahman, die Absolute Wirklichkeit. „Tat tvam asi“ das bist du. Meditiere darüber im Geist!

Sanskrit-Text:

yad vibhāti sad anekadhā bhramān
nāma-rūpa-guṇa-vikriyātmanā |
hema-vat svayam avikriyaṃ sadā
brahma tat tvam asi bhāvayātmani || 262 ||

यद्विभाति सदनेकधा भ्रमा-
न्नामरूपगुणविक्रियात्मना |
हेमवत्स्वयमविक्रियं सदा
ब्रह्म तत्त्वमसि भावयात्मनि || २६२ ||

yad vibhati sad anekadha bhraman
nama-rupa-guna-vikriyatmana |
hema-vat-svayam avikriyam sada
brahma tat tvam asi bhavayatmani || 262 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • yat : das was (Yad)
  • vibhāti : erscheint (vi + bhā)
  • sat : (obwohl eine) Wirklichkeit (“seiend”, Sat)
  • anekadhā : auf vielfache Weise (Anekadha)
  • bhramāt : aufgrund von Täuschung, Verwirrung (Bhrama)
  • nāma-rūpa-guṇa-vikriyātmanā : als hätte es (Atman) Name (Naman) und Form (Rupa), Eigenschaften (Guna) und Veränderungen (Vikriya)
  • hema-vat : wie (Vat) Gold (Heman)
  • svayam : selbst (Svayam)
  • avikriyam : keinem Wandel unterworfen (Avikriya)
  • sadā : allzeit (Sada)
  • brahma : das Absolute (Brahma)
  • tat : das (Tad)
  • tvam : du (Tvam)
  • asi : bist (Asi)
  • bhāvaya : (darüber) meditiere (bhū)
  • ātmani : im Geist (Atman)

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