Ein Paket ist verloren gegangen wie gehst du damit um aus Vedanta Sicht VC 341

Viveka Chudamani Vers 341. Wie kann jemand die Welt loslassen, der sich mit dem Körper identifiziert, dessen Geist an dem Genuss der Sinnesobjekte hängt, und sich so in den Aktivitäten verliert? Die Weisen, die Seher der Wahrheit, die ewige Glückseligkeit im Selbst, die allen Pflichten, Taten und Sinnesobjekten entsagen und sich mit unerschütterlichem Glaube und Hingabe dem Ewigen Selbst zuwenden, müssen fest entschlossen die Welt loslassen/der Welt entsagen.

Sanskrit-Text:

dṛśyasyāgrahaṇaṃ kathaṃ nu ghaṭate dehātmanā tiṣṭhato
bāhyārthānubhava-prasakta-manasas tat-tat-kriyāṃ kurvataḥ |
saṃnyastākhila-dharma-karma-viṣayair nityātmaniṣṭhā-paraiḥ
tattva-jñaiḥ karaṇīyam ātmani sadānandecchubhir yatnataḥ || 341 ||

दृश्यस्याग्रहणं कथं नु घटते देहात्मना तिष्ठतो
बाह्यार्थानुभवप्रसक्तमनसस्तत्तत्क्रियां कुर्वतः |
संन्यस्ताखिलधर्मकर्मविषयैर्नित्यात्मनिष्ठापरैः
तत्त्वज्ञैः करणीयमात्मनि सदानन्देच्छुभिर्यत्नतः || ३४१ ||

drishyasyagrahanam katham nu ghatate dehatmana tishthato
bahyarthanubhava-prasakta-manasas tat-tat-kriyam kurvatah |
sannyastakhila-dharma-karma-vishayair nityatmanishtha-paraih
tattva-jnaih karaniyam atmani sadanandechchhubhir yatnatah || 341 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • dṛśyasya : der sichtbaren Welt (Drishya)
  • agrahaṇam : die Nichtwahrnehmung (Agrahana)
  • katham : wie (Katham)
  • nu : denn, wohl (“nun”, Nu)
  • ghaṭate : ist möglich (ghaṭ)
  • dehātmanā : mit einem mit dem Körper (Deha) identifizierten Geist (Atman)
  • tiṣṭhataḥ : für einen, der lebt (“weilt”, sthā)
  • bāhyārthānubhava-prasakta-manasaḥ : dessen Denken (Manas) an der Erfahrung (Anubhava) äußerer (Bahya) Dinge (Artha) hängt (Prasakta)
  • tat-tat-kriyām : (und folglich) diese und jene (TadTad) Handlungen (Kriya)
  • kurvataḥ : ausführt (“machend”, kṛ)
  • saṃnyastākhila-dharma-karma-viṣayaiḥ : von denjenigen, die sämtliche (Akhila) Sinnesobjekte (Vishaya), Verpflichtungen (Dharma) und Handlungen (Karman) vollkommen aufgegeben (Sannyasta) haben
  • nityātmaniṣṭhā-paraiḥ : die von dem beständigen (Nitya) Hingegebensein (Nishtha) an das Selbst (Atman) erfüllt (Para) sind
  • tattva-jñaiḥ : die die (höchste) Wirklichkeit kennen (Tattvajna)
  • karaṇīyam : ist  (die Nichtwahrnehmung der sichtbaren Welt) zu praktizieren (Karaniya)
  • ātmani : im Geist (Atman)
  • sadānandecchubhiḥ : von denjenigen, die beständige Wonne (Sadananda) erheischen (Ichchhu)
  • yatnataḥ : eifrig (Yatna)

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Umgang mit Zwickmühlen aus Vedanta Sicht VC 340

Viveka Chudamani Vers 340. In der Erkenntnis, dass alles das Selbst ist, liegt der Schlüssel zur Freiheit von Bindung. Es gibt nichts Höheres als zu erkennen, dass alles das Selbst ist (sarvatmata). Wenn man die Welt loslässt und stets im Selbst lebt, erkennt man: „Alles ist das Selbst“ (sarvatmabhava).

Sanskrit-Text:

sarvātmatā bandha-vimukti-hetuḥ
sarvātmabhāvān na paro’sti kaś-cit |
dṛśyāgrahe saty upapadyate’sau
sarvātma-bhāvo’sya sadātma-niṣṭhayā || 340 ||

सर्वात्मता बन्धविमुक्तिहेतुः
सर्वात्मभावान्न परो ऽस्ति कश्चित् |
दृश्याग्रहे सत्युपपद्यते ऽसौ
सर्वात्मभावो ऽस्य सदात्मनिष्ठया || ३४० ||

sarvatmata bandha-vimukti-hetuh
sarvatma-bhavan na paro’sti kash-chit |
drishyagrahe saty upapadyate’sau
sarvatma-bhavo’sya sadatma-nishthaya || 340 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • sarvātmatā : (die Erfahrung,) die Seele von allem zu sein (Sarvatmata)
  • bandha-vimukti-hetuḥ : ist die Ursache (Hetu) für die  Befreiung (Vimukti) aus der Gefangenschaft (des Daseinswandels, Bandha)
  • sarvātmabhāvāt : als der Zustand, die Seele von allem zu sein (Sarvatmabhava)
  • na : nicht (Na)
  • paraḥ : höheres (Para)
  • asti : existiert (Asti)
  • kaś-cit : irgend etwas (KaChid)
  • dṛśyāgrahe : Nichtwahrnehmung (Agraha) der sichtbaren Welt (Drishya)
  • sati : bei der (“seiend”, Sat)
  • upapadyate : tritt ein (upa + pad)
  • asau : der (Adas)
  • sarvātma-bhāvaḥ : Zustand, die Seele von allem zu sein (Sarvatmabhava)
  • asya : bei einem (Praktizierenden, Idam)
  • sadātma-niṣṭhayā : durch das Hingegebensein (Nishtha) an das wahre (Sat) Selbst (Atman)

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Sieh das Selbst überall VC 339

Viveka Chudamani Vers 339. Nur derjenige ist befreit, der – mit dem Auge der Erkenntnis – sowohl innen wie außen, in allem was sich bewegt und nicht bewegt, das Selbst als Grundlage sieht, wer alle Begrenzungen überwunden hat, und in dem Absoluten und Unendlichen Selbst verweilt.

Sanskrit-Text:

antar bahiḥ svaṃ sthira-jaṅgameṣu
jñātvātmanādhāratayā vilokya |
tyaktākhilopādhir akhaṇḍa-rūpaḥ
pūrṇātmanā yaḥ sthita eṣa muktaḥ || 339 ||

अन्तर्बहिः स्वं स्थिरजङ्गमेषु
ज्ञात्वात्मनाधारतया विलोक्य |
त्यक्ताखिलोपाधिरखण्डरूपः
पूर्णात्मना यः स्थित एष मुक्तः || ३३९ ||

antar bahih svam sthira-jangameshu
jnatvatmanadharataya vilokya |
tyaktakhilopadhir akhanda-rupah
purnatmana yah sthita esha muktah || 339 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • antaḥ : innen (Antar)
  • bahiḥ : (und) außen (Bahis)
  • svam : das Selbst (Sva)
  • sthira-jaṅgameṣu : in dem, was unbeweglich (Sthira) und beweglich (Jangama) ist
  • jñātvā : nachdem er erkannt hat („erkannt habend“, jñā)
  • ātmanā : mit dem Geist (Atman)
  • ādhāratayā : (es als) Grundlage (von allem, Adhara)
  • vilokya : (und) ansieht (“angesehen habend”, vi + lok)
  • tyaktākhilopādhiḥ : sämtliche (Akhila) Begrenzungen (Upadhi) abgelegt (Tyakta) hat
  • akhaṇḍa-rūpaḥ : (als) vollständiges (“ungeteiltes”, Akhanda) Wesen (“Form”, Rupa)
  • pūrṇātmanā : als erfüllte (Purna) Seele (Atman)
  • yaḥ : wer (Yad)
  • sthitaḥ : lebt (“weilt”, Sthita)
  • eṣaḥ : der (Etad)
  • muktaḥ : ist befreit (Mukta)

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Umgang mit schmerzenden Knien aus Vedanta Sicht VC 338

Viveka Chudamani Vers 338. Wer am Körper und Gemüt haftet, für den gibt es keine Befreiung. Für den Befreiten gibt es keine Identifikation mit Körper und Geist/Gemüt. Derjenige, der schläft, ist nicht wach, und derjenige, der wach ist, träumt nicht- da diese zwei Zustände gegensätzlicher Natur sind.

Sanskrit-Text:

dehādi-saṃsaktimato na muktiḥ
muktasya dehādy-abhimaty-abhāvaḥ |
suptasya no jāgaraṇaṃ na jāgrataḥ
svapnas tayor bhinna-guṇāśrayatvāt || 338 ||

देहादिसंसक्तिमतो न मुक्तिः
मुक्तस्य देहाद्यभिमत्यभावः |
सुप्तस्य नो जागरणं न जाग्रतः
स्वप्नस्तयोर्भिन्नगुणाश्रयत्वात् || ३३८ ||

dehadi-samsaktimato na muktih
muktasya dehady-abhimaty-abhavah |
suptasya no jagaranam na jagratah
svapnas tayor bhinna-gunashrayatvat || 338 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • dehādi-saṃsaktimataḥ : für einen, der am Körper (Deha) usw. (Adi) anhaftet (Samsaktimant)
  • na : nicht (Na)
  • muktiḥ : (ist) Befreiung, Erlösung (möglich, Mukti)
  • muktasya : für einen Befreiten (Mukta)
  • dehādy-abhimaty-abhāvaḥ : (besteht) das Fehlen (Abhava) der Identifiktion (Abhimati) mit dem Körper (Deha) usw. (Adi)
  • suptasya : wer schläft (“des Träumenden”, Supta)
  • no : nicht (No)
  • jāgaraṇam : (erfährt) den Wachzustand (Jagarana)
  • na : nicht
  • jāgrataḥ : wer wach ist (“des Wachenden”, Jagrat)
  • svapnaḥ : (erlebt) einen Traum (Svapna)
  • tayoḥ : dieser beiden (Zustände, Tad)
  • bhinna-guṇāśrayatvāt : aufgrund des Basierens (Ashraya) auf unterschiedlichen (Bhinna) Eigenschaften (Guna)

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Renne nicht in dein Verderben VC 337

Viveka Chudamani Vers 337. Welcher geschulte/befestigte Geist würde kindisch hinter dem Unwirklichen herlaufen – das mit Sicherheit die Ursache seines Verderbens / Niedergangs wird – wenn er zwischen dem Wirklichen und dem Unwirklichen unterscheiden kann, wenn er als Bewanderter in den Schriften die Höchste Wirklichkeit im Auge hat, einsichtig ist und sich nach Befreiung sehnt?

Sanskrit-Text:

kaḥ paṇḍitaḥ san sad-asad-vivekī
śruti-pramāṇaḥ paramārtha-darśī |
jānan hi kuryād asato’valambaṃ
sva-pāta-hetoḥ śiśu-van mumukṣuḥ || 337 ||

कः पण्डितः सन्सदसद्विवेकी
श्रुतिप्रमाणः परमार्थदर्शी |
जानन्हि कुर्यादसतो ऽवलम्बं
स्वपातहेतोः शिशुवन्मुमुक्षुः || ३३७ ||

kah panditah san sad-asad-viveki
shruti-pramanah paramartha-darshi |
janan hi kuryad asato’valambam
sva-pata-hetoh shishu-van mumukshuh || 337 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • kaḥ : wer (Ka)
  • paṇḍitaḥ : der klug (Pandita)
  • san : ist (“seiend”, Sat)
  • sad-asad-vivekī : der zwischen Wirklichem („Seiendem“, Sat) und Unwirklichem („Nichtseiende“, Asat) unterscheiden kann (Vivekin)
  • śruti-pramāṇaḥ : dem die heilige Offenbarung (Shruti) eine Autorität (Pramana) ist
  • paramārtha-darśī : der die höchste Wirklichkeit (Paramartha) erfährt (“sieht”, Darshin)
  • jānan : er es (besser) weiß (“wissend”, jñā)
  • hi : obwohl (“weil”, Hi)
  • kuryāt : könnte fortsetzen (“machen”, kṛ )
  • asataḥ : am Unwirklichen (Asat)
  • avalambam : das Hängen (Avalamba)
  • sva-pāta-hetoḥ : zur Veranlassung (Hetu) seines eigenen (Sva) Untergangs (“Fall”, Pata)
  • śiśu-vat : wie (Vat) ein Kind (Shishu)
  • mumukṣuḥ : einer, der Erlösung erheischt (Mumukshu)

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Während des Sadhana löse dich von der Außenwelt VC 336

Viveka Chudamani Vers 336. Wenn die Außenwelt ausgeschlossen wird, wird der Geist ruhig und in der Stille des Geistes enthüllt sich die Schau des Höchsten Selbst (paramatma darshana). Wenn das Höchste Selbst vollkommen verwirklicht wird, reißt die Kette der Wiedergeburten ab. Daher ist der Ausschluss der Außenwelt der erste Schritt auf dem Weg zur Befreiung.

Sanskrit-Text:

bāhye niruddhe manasaḥ prasannatā
manaḥ-prasāde paramātma-darśanam |
tasmin su-dṛṣṭe bhava-bandha-nāśo
bahir-nirodhaḥ padavī vimukteḥ || 336 ||

बाह्ये निरुद्धे मनसः प्रसन्नता
मनःप्रसादे परमात्मदर्शनम् |
तस्मिन्सुदृष्टे भवबन्धनाशो
बहिर्निरोधः पदवी विमुक्तेः || ३३६ ||

bahye niruddhe manasah prasannata
manah-prasade paramatma-darshanam |
tasmin su-drishte bhava-bandha-nasho
bahir-nirodhah padavi vimukteh || 336 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • bāhye : (wenn) das Äußere (Bahya)
  • niruddhe : ausgeschlossen (“eingeschlossen”, Niruddha) ist
  • manasaḥ : des Geistes (Manas)
  • prasannatā : (entsteht) Klarheit, Ruhe (Prasannata)
  • manaḥ-prasāde : bei Klarheit (Prasada) des Geistes (Manas)
  • paramātma-darśanam : (entsteht) die Schau (Darshana) des höchsten Selbst (Paramatman)
  • tasmin : (wenn) dieses (Tad)
  • su-dṛṣṭe : vollkommen (Su) geschaut wird (“wurde”, Drishta)
  • bhava-bandha-nāśaḥ : (erfolgt) die Auflösung (“Zerstörung”, Nasha) der Bindung (Bandha) in der (materiellen) Existenz (Bhava)
  • bahir-nirodhaḥ : das Ausschließen (“Einschließen”, Nirodha) des Äußeren (Bahis)
  • padavī : Pfad (Padavi)
  • vimukteḥ : zur Befreiung, Erlösung (Vimukti)

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Nachdenken über äußere Objekte führt zu Wünschen und Begierden VC 335

Viveka Chudamani Vers 335. Stetes Nachdenken über äußere Objekte wird nur seine Früchte in Form von schlechten Neigungen verstärken und verschlimmern. In Anbetracht dessen sollte der spirituelle Aspirant stets in der Meditation über das Selbst (svatmanusandhi) versinken und durch Unterscheidung (viveka) die Gedanken an äußere Objekte erkennen und sich davon abwenden.

Sanskrit-Text:

bāhyānusandhiḥ parivardhayet phalaṃ
dur-vāsanām eva tatas tato’dhikām |
jñātvā vivekaiḥ parihṛtya bāhyaṃ
svātmānusandhiṃ vidadhīta nityam || 335 ||

बाह्यानुसन्धिः परिवर्धयेत्फलं
दुर्वासनाम् एव ततस्ततो ऽधिकाम् |
ज्ञात्वा विवेकैः परिहृत्य बाह्यं
स्वात्मानुसन्धिं विदधीत नित्यम् || ३३५ ||

bahyanusandhih parivardhayet phalam
dur-vasanam eva tatas tato’dhikam |
jnatva vivekaih parihritya bahyam
svatmanusandhim vidadhita nityam || 335 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • bāhyānusandhiḥ : die Hinwendung („Verbindung“, Anusandhi) zum Äußeren (Bahya)
  • parivardhayet : lässt anwachsen (pari + vṛdh)
  • phalam : (dessen) Frucht (Phala)
  • dur-vāsanām : (als) falsche Vorstellung, schlechte Neigung (Durvasana)
  • eva : gewiss (Eva)
  • tatas tataḥ : immer (“weiter und weiter”, Tatas)
  • adhikām : noch mehr (Adhika)
  • jñātvā : nachdem man (dies) erkannt hat („erkannt habend“, jñā)
  • vivekaiḥ : durch Unterscheidung(svorgänge, Viveka)
  • parihṛtya : vermeidend (“vermieden habend”, pari + hṛ)
  • bāhyam : das Äußere (Bahya)
  • svātmānusandhim : die Hinwendung („Verbindung“, Anusandhi) zum eigenen Selbst (Svatman)
  • vidadhīta : man vollziehe (vi + dhā)
  • nityam : stets, kontinuierlich (Nitya)

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Umgang mit Familie und Freunden die mit deinem spirituellen Weg nicht einverstanden sind VC 334

Viveka Chudamani Vers 334. Der spirituelle Aspirant muss aufhören im Unwirklichen – das Anhaftung verursacht – zu verweilen. Er soll stets standhaft bleiben mit seinen Gedanken auf das Selbst gerichtet. „Das bin ich selbst“ (svayam ayam aham asmi). Denn die Erkenntnis der eigenen Identität mit Brahman (freier übersetzt: Denn das Erkennen der Verbindung zwischen der eigenen Identität mit Brahman) schenkt durch Standhaftigkeit / Unerschütterlichkeit Glückseligkeit und entfernt das aus Unwissenheit entstandene Leid vollständig, das als Folge der Unwissenheit entstand.

Sanskrit-Text:

yatir asad-anusandhiṃ bandha-hetuṃ vihāya
svayam ayam aham asmīty ātma-dṛṣṭyaiva tiṣṭhet |
sukhayati nanu niṣṭhā brahmaṇi svānubhūtyā
harati param avidyā-kārya-duḥkhaṃ pratītam || 334 ||

यतिरसदनुसन्धिं बन्धहेतुं विहाय
स्वयमयमहमस्मीत्यात्मदृष्ट्यैव तिष्ठेत् |
सुखयति ननु निष्ठा ब्रह्मणि स्वानुभूत्या
हरति परमविद्याकार्यदुःखं प्रतीतम् || ३३४ ||

yatir asad-anusandhim bandha-hetum vihaya
svayam ayam aham asmity atma-drishtyaiva tishthet |
sukhayati nanu nishtha brahmani svanubhutya
harati param avidya-karya-duhkham pratitam || 334 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • yatiḥ : der Weltentsager (Yati)
  • asad-anusandhim : die Hinwendung (“Verbindung”, Anusandhi) zum Nichtseienden (Asat)
  • bandha-hetum : die Ursache (Hetu) der Bindung (an den Daseinswandel, Bandha)
  • vihāya : nachdem er aufgegeben hat (aufgegeben habend, Vihaya)
  • svayam : selbst (Svayam)
  • ayam : das (Selbst, Ayam)
  • aham : ich (Aham)
  • asmi : bin (Asmi)
  • iti : in der Überzeugung („so“, Iti)
  • ātma-dṛṣṭyā : das Selbst (Atman) im Blick (Drishti) habend
  • eva : nur (Eva)
  • tiṣṭhet : verweile (sthā)
  • sukhayati : beglückt (Sukhay)
  • nanu : zweifellos (Nanu)
  • niṣṭhā : das Hingegebensein (Nishtha)
  • brahmaṇi : an das Absolute (Brahma)
  • svānubhūtyā : durch die Erfahrung (Anubhuti) des Selbst (Sva)
  • harati : (und) vertreibt (hṛ)
  • param : vollkommen (“äußerst”, Param)
  • avidyā-kārya-duḥkham : Leid (Duhkha), das eine Folge (Karya) der Unwissenheit (Avidya) ist
  • pratītam : das (anderenfalls) erfahrene (Pratita)

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Umgang mit Kritik von Kollegen aus Vedanta Sicht VC 333

Viveka Chudamani Vers 333. Derjenige der in der Wahrheit vollkommen verankert ist, wird frei von Unwissenheit und geht in die ewige Herrlichkeit des Selbst ein. Aber derjenige, der beim Unwirklichen verweilt, geht zu Grunde. Das das so ist, wird deutlich an dem Fall/ in der Geschichte über denjenigen, der kein Dieb ist und denjenigen, der ein Dieb ist.

Sanskrit-Text:

satyābhisandhāna-rato vimukto
mahattvam ātmīyam upaiti nityam |
mithyābhisandhāna-ratas tu naśyed
dṛṣṭaṃ tad etad yad acaura-caurayoḥ || 333 ||

सत्याभिसन्धानरतो विमुक्तो
महत्त्वमात्मीयमुपैति नित्यम् |
मिथ्याभिसन्धानरतस्तु नश्येद्
दृष्टं तदेतद्यदचौरचौरयोः || ३३३ ||

satyabhisandhan-arato vimukto
mahattvam atmiyam upaiti nityam |
mithyabhisandhana-ratas tu nashyed
drishtam tad etad yad achaura-chaurayoh || 333 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • satyābhisandhāna-rataḥ : einer, der daran Gefallen findet (Rata), die Wahrheit (Satya) zu sagen (“Aussage”, Abhisandhana)
  • vimuktaḥ : ist frei (“befreit”, Vimukta)
  • mahattvam : die Größe, hohes Ansehen (Mahattva)
  • ātmīyam : des Selbst, seiner selbst (Atmiya)
  • upaiti : erlangt (upa + i)
  • nityam : stets (Nitya)
  • mithyābhisandhāna-rataḥ : einer, der daran Gefallen findet (Rata), die Unwahrheit (“falsch”, Mithya) zu sagen (“Aussage”, Abhisandhana)
  • tu : aber, dagegen (Tu)
  • naśyet : geht zu Grunde (naś)
  • dṛṣṭam : gesehen wird (Drishta)
  • tad etat : das (Tad) ist es (Etad)
  • yat : was (Yad)
  • acaura-caurayoḥ : im Falle eines Nichtdiebes (Achaura) und eines Diebes (Chaura)

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Umgang mit schlechten Noten VC 332

Viveka Chudamani Vers 332. Derjenige, der sein Selbst mit den äußerlich wahrnehmbaren Objekten identifiziert – obwohl es in Hunderten von Schriften, Shrutis, Smritis und anderen philosophischen Schriften als Nicht- Selbst beschrieben wird – dem wird wie einem Dieb, der Verbotenes tut, Leid über Leid zuteil.

Sanskrit-Text:

śruti-smṛti-nyāya-śatair niṣiddhe
dṛśye’tra yaḥ svātma-matiṃ karoti |
upaiti duḥkhopari duḥkha-jātaṃ
niṣiddha-kartā sa malimluco yathā || 332 ||

श्रुतिस्मृतिन्यायशतैर्निषिद्धे
दृश्ये ऽत्र यः स्वात्ममतिं करोति |
उपैति दुःखोपरि दुःखजातं
निषिद्धकर्ता स मलिम्लुचो यथा || ३३२ ||

shruti-smriti-nyaya-shatair nishiddhe
drishye’tra yah svatma-matim karoti |
upaiti duhkhopari duhkha-jatam |
nishiddha-karta sa malimlucho yatha || 332 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • śruti-smṛti-nyāya-śataiḥ : durch Hunderte von (Aussagen der) Heiligen Überlieferung (Shruti), der normativen Texte (Smriti) und Sinnsprüchen (“Maximen”, Nyaya)
  • niṣiddhe : die (als Nichtselbst) ausgeschlossen wird (Nishiddha)
  • dṛśye : Welt („das Sichtbare“, Drishya)
  • atra : in bezug auf diese (Atra)
  • yaḥ : wer (Yad)
  • svātma-matim : Selbst-Identifikation (SvaAtmamati)
  • karoti : betreibt (“macht”, kṛ)
  • upaiti : erlangt (upa + i)
  • duḥkhopari : über (Upari) Leid (Duhkha)
  • duḥkha-jātam : eine Unmenge (“Art”, Jata) Leid (Duhkha)
  • niṣiddha-kartā : der etwas Verbotenes (Nishiddha) tut (Kartri)
  • saḥ : der (Tad)
  • malimlucaḥ : ein Dieb, Räuber (Malimlucha)
  • yathā : wie (Yatha)

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