Hebe den spirituellen Schatz VC 65

Viveka Chudamani Vers 65. Dieser Vers lautet: Ein Schatz im Boden kann gehoben werden dadurch, dass man erfährt, wo er liegt, nach ihm gräbt und die Steine, die ihn bedecken, entfernt, nicht aber dadurch, dass man sagt, er solle aus der Erde herauskommen. Ebenso erlangt man das reine, durch Maya verhüllte Selbst durch Unterweisungen (upadesha) des Schülers durch einen Kenner der Absoluten Wirklichkeit, durch Nachdenken (manana) und Meditation (dhyana). Das Selbst (tattva) erschließt sich nicht durch Argumente.

Sanskrit Text:

āptoktiṃ khananaṃ tathopari-śilādy-utkarṣaṇaṃ svī-kṛtiṃ
nikṣepaḥ samapekṣate na-hi bahiḥ śabdais tu nirgacchati |
tad-vad brahma-vidopadeśa-manana-dhyānādibhir labhyate
māyā-kārya-tirohitaṃ svam amalaṃ tattvaṃ na dur-yuktibhiḥ || 65 ||

आप्तोक्तिं खननं तथोपरिशिलाद्य्-उत्कर्षणं स्वीकृतिं
निक्षेपः समपेक्षते नहि बहिः शब्दैस्तु निर्गच्छति |
तद्वद्ब्रह्मविदोपदेशमननध्यानादिभिर्लभ्यते
मायाकार्यतिरोहितं स्वममलं तत्त्वं न दुर्युक्तिभिः || ६५ ||

aptoktim khananam tathopari-shilady-utkarshanam svi-kritim
nikshepah samapekshate na-hi bahih shabdai stu nirgachchhati |
tad-vad brahma-vidopadesha-manana-dhyanadibhir labhyate
maya-karya-tirohitam svam amalam tattvam na dur-yuktibhih || 65 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • āptoktim : den Hinweis („Verkündigung“, Ukti) einer kundigen, vertrauenswürdigen Person (Apta)
  • khananam : das Graben (Khanana)
  • tathā : und, ebenso (Tatha)
  • upari-śilādy-utkarṣaṇam : das Forträumen („Hinaufziehen“, Utkarshana) von darüber(liegendem, Upari) Gestein (Shila) usw. (Adi)
  • svī-kṛtim : die Aneignung, Inbesitznahme (Svikriti)
  • nikṣepaḥ : ein verborgener Schatz (Nikshepa)
  • samapekṣate : erfordert (sam + apa + īkṣ)
  • na-hi : gewiss nicht (Nahi)
  • bahiḥ : nach draußen (Bahis)
  • śabdaiḥ : durch Worte (Shabda)
  • tu : aber, jedoch (Tu)
  • nirgacchati : er kommt heraus (nis + gam)
  • tad-vad : ebenso, desgleichen (Tadvat)
  • brahma-vidopadeśa-manana-dhyānādibhiḥ : durch die Unterweisung (Upadesha) eines Kenners des Absoluten (Brahmavida), Reflexion (Manana), Meditation (Dhyana) usw. (Adi)
  • labhyate : wird erlangt (labh)
  • māyā-kārya-tirohitam : die durch die Wirkungen (Karya) der Illusion (Maya) verborgene (Tirohita)
  • svam : eigene (Sva)
  • amalam : makellose, reine (Amala)
  • tattvam : Wirklichkeit („das Sosein“, Tattva)
  • na : nicht (Na)
  • dur-yuktibhiḥ : durch nutzloses Argumentieren („schlechte Mittel“, Duryukti)     || 65 ||

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