Viveka Chudamani Vers 155. Vor der Geburt und nach dem Tod existiert er nicht. Er ist nur einen Augenblick da. Seine Eigenschaften sind wechselhaft (kshana-guna) und dem Wesen nach unbeständig. Er besteht aus Teilen, hat kein Bewusstsein und wird wie irgendein Objekt, zum Beispiel ein Krug, wahrgenommen. Wie könnte der Körper das wahre Selbst, der Zeuge des Wandels aller Erscheinungen sein?
Sanskrit-Text:
pūrvaṃ janer adhi mṛter api nāyam asti
jāta-kṣaṇaḥ kṣaṇa-guṇo’niyata-svabhāvaḥ |
naiko jaḍaś ca ghaṭa-vat paridṛśyamānaḥ
svātmā kathaṃ bhavati bhāva-vikāra-vettā || 155 ||
पूर्वं जनेरधिमृतेरपि नायमस्ति
जातक्षणः क्षणगुणो ऽनियतस्वभावः |
नैको जडश्च घटवत्परिदृश्यमानः
स्वात्मा कथं भवति भावविकारवेत्ता || १५५ ||
purvam janer adhi mriter api nayam asti
jata-kshanah kshana-guno’niyata-svabhavah |
naiko jadash cha ghata-vat paridrishyamanah
svatma katham bhavati bhava-vikara-vetta || 155 ||
Wort-für-Wort-Übersetzung:
pūrvam : vor (Purva)
janeḥ : der Geburt (Jani)
adhi : nach (Adhi)
mṛteḥ : dem Tod (Mriti)
api : auch (Api)
na : nicht (Na)
ayam : dieser (Körper, Ayam)
asti : existiert (Asti)
jāta-kṣaṇaḥ : kaum geboren (Jata) muss er sterben (Kshana)
kṣaṇa-guṇaḥ : (er hat) vergängliche („momenthafte“, Kshana) Eigenschaften (Guna)
aniyata-svabhāvaḥ : (und) ein unbeständiges („unbestimmtes“, Aniyata) Wesen (Svabhava)
na : (er ist) nicht
ekaḥ : ein und derselbe (Eka)
jaḍaḥ : unbewusst, empfindungslos (Jada)
ca : und (Cha)
ghaṭa-vat : wie (Vat) ein Topf (Ghata)
paridṛśyamānaḥ : er kann wahrgenommen werden (pari + dṛś)
svātmā : das eigene Selbst (Svatman)
katham : wie (Katham)
bhavati : könnte er sein („wird er“, bhū)
bhāva-vikāra-vettā : der Zeuge (Vettri) des Wandels (Vikara) aller Dinge, Zustände (Bhava)
Mehr Informationen:
- Vedanta
- Wort-für-Wort-Übersetzung Viveka Chudamani Vers 1
- Vedanta Seminare
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